Metamorphose bedeutet grundsätzlich eine unumkehrbare Umwandlung in der Gestalt oder Form. Sie ist mit der Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling vergleichbar, eine sogenannte funktionale Anpassung an neue Umstände und Aufgaben sowie eine Veränderung in der Form und Gestalt. Sehr oft werden Metamorphosen in der Kunst als Übergang in etwas Neues dargestellt. Es ist vergleichbar mit einem Einbruch zum Aufbruch sowie mit einer Umformung auf unterschiedlichen Ebenen und Stukturen. Ein wunderbares Beispiel dafür ist die mythologische Darstellung eines Vogels, welcher „wie der Phönix aus der Asche“ steigt – es beschreibt den Neuanfang nach einer großen Niederlage und scheinbaren Vernichtung. Nach wirtschaftlichen Krisen und Umbrüchen erfolgen meist ein Neubeginn und dieser ist wesentlich für neue Erfolge. Es beschreibt den Zyklus der Erneuerung in all seinen Facetten. Aus dem Alten entsteht das Neue.
Auch wir haben gerade einen Einbruch zum Aufbruch hinter uns, welcher mit einer Metamorphose vergleichbar ist – sowohl wirtschaftlich als auch persönlich. Wir sind nun in einer sogenannten „neuen Normalität angekommen. Aber was bedeutet das? Was hat sich in der Zwischenzeit verändert? Was ist jetzt neu? Haben wir unsere Metamorphose schon beendet oder befinden wir uns gerade in der Mitte einer größeren Veränderung?
Die letzten 4 Wochen waren von einer globalen Pause bzw. eines Stillstandes oder Innehaltens geprägt. Etwas noch nie dagewesenes ist nun eingetreten – eine kollektive Entschleunigung – und auf einmal wurde der ganzen Welt zeitgleich „verordnet“ zu Hause zu bleiben. Wir alle konnten uns dem Inneren zuwenden, in uns hineinfühlen und beobachten. Es war zuerst ein Innehalten und aufatmen, gefolgt von einer Phase des bewussten ausatmens und einatmens. Diese Zeit war geprägt von einem Leben im „Hier und Jetzt“. Stille ist ein wunderbarer Weg um in tiefe Resonanz mit unserer Essenz zu kommen. Wir hatten nun eine einzigartige Gelegenheit in dieser Ruhe und durch das bewusste Spüren und Wahrnehmen wieder in Kontakt mit uns selbst zu kommen. Es war eine Phase des langsamen adaptierens an neue Rahmenbedingungen, ein schrittweises antasten an eine „neue Realität“ – eines beginnenden Alltagslebens inmitten des Corona Viruses. In dieser Zeitspanne wurde uns auch immer mehr bewusst dass eine baldige Rückkehr in unsere „alte Realität“ sobald nicht möglich sein wird. Dadurch sind wir gezwungen unser Verhalten an neue Gegebenheiten anzupassen.
Jetzt werden Schritt für Schritt die Geschäfte wieder geöffnet und langsam kehrt wieder ein „neuer“ Alltag ein. Eine „neue“ Normalität zeigt sich und fordert uns heraus uns an diese anzpassen. Wenn wir mit unserer tiefen Essenz verbunden sind und erkannt haben „worum geht es nun wirklich, wirklich?“, dann fällt es uns auch leicht uns an neue Gegebenheiten anzupassen. Wir sind neugierig auf das NEUE und haben Mitgefühl mit anderen, welche Schwierigkeiten haben sich damit zurechtzufinden. Aber vor allem haben wir MUT Neues auszuprobieren und unsere Komfortzone zu verlassen. Genau in diesem neuen EIN- und AUSATMEN fangen auch wir uns an uns zu verwandeln. Wir lassen Altes los, da uns dieses nicht mehr dienlich ist und lernen neue Verhaltensweisen und Tools um mit den neuen äußeren Gegebenheiten umgehen zu können. Es ist tatsächlich ein Einbruch zum Aufbruch – es ist eine METAMORPHOSE und ein Übergang in etwas Neues.
Die Arbeitswelten orientieren sich neu, die Wirtschaft verändern ihr Angebot und auch wir transformieren uns. Es ist die Zeit des ausprobierens, des scheiterns, der Anpassung und des wieder aufstehens – wie der Phönix aus der Asche. Am Ende beinhaltet jede Krise auch eine große Chance für einen Neubeginn. Durch das Loslassen von Alten, der Wahrnehmung unserer Essenz und dem Erkennen von neuen Möglichkeiten kommen wir alle wieder in Bewegung – eine „neue“ Dynamik entsteht. Es erfolgt ein Paradigmenwechsel in eine „neue“ Verbundenheit und in ein „neues“ Miteinander. Durch dieses Umdenken entwickeln wir in unserer „neuen“ Normalität „neue“ Prototypen für unsere „neue“ Zukunft.
Spüren Sie auch schon die „neue“ Kreativität, welche nun gesehen werden will und nach Entfaltung strebt? Was möchte im gegenwärtigen Moment entstehen? Was verändert sich nun in uns? Was kristalisiert sich heraus? Erkennen wir den höheren Sinn?
Dient die Schutzmaske nicht auch dazu unsere Sinne zu schärfen und diese wieder bewusst wahrzunehmen und einzusetzen?
Ist es nicht spannend Teil dieses neuen Bewusstwerdungsprozesses zu sein?
Ihre Angelika Kogler