Wie gehen Sie persönlich mit dieser herausfordernden Zeit um? Sind Sie noch immer in der Schockstarre gefangen oder beginnen Sie schon nach neuen Lösungen zu suchen und neue Optionen zu erkennen?
„Inner peace begins the moment you choose not to allow another person or event to control your emotions”
Pema Chodron
Gerade in Zeiten wie diesen ist es essenziell handlungsfähig zu bleiben und den Fokus auf die Chancen zu richten. Nur aus dieser Grundhaltung heraus entstehen neue Sichtweisen, Erkenntnisse und Handlungsspielräume. Es erfordert eine weite und offene Betrachtungsweise aus der Metaperspektive. Diese Grundhaltung erfordert vor allem MUT!
Mut die eigene Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren. Mut um mit den Unsicherheiten – den eigenen und den fremden – umzugehen. Das Außen wird zur Zeit als unberechenbar und nicht planbar empfunden, da noch nicht vorhersehbar ist wie lange der jetzige Ausnahmezustand noch anhalten wird und wie lange es dauern wird bis die Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden kann. Unsicherheiten, da nicht vorhersehbar ist wie die Menschen in Zukunft ihr Konsumverhalten verändern werden. Unsicherheiten bezüglich des Arbeitsmarktes, der Entwicklung des Kapitalmarktes, der globalen Wirtschaftsbeziehungen etc….
Es wird uns alle jedoch nicht weiterbringen wenn wir uns jeden Tag mit diesen Schreckenszenarien beschäftigen und unsere Aufmerksamkeit auf das „vermeintlich“ Negative richten, denn auch diese Szenarien sind nur Gedankenkonstrukte. Das sind Fiktionen der Zukunft, welche vielleicht ganz anders eintreten werden. Das schürt nur unsere Angst und wir bekommen ein Gefühl der Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit. Angst und Panik verhindert jeden Fortschritt und viele suchen dann nach dem Retter im Außen und geben daher ihre Eigenverantwortung ab. Es wird dann auch nach Schuldigen im Außen gesucht auf welche dann die gesamten „unterdrückten“ Agressionen, Schuldzuweisungen und Ängste hinaufprojeziert werden, anstatt sich den eigenen Ängsten und Gefühlen zu stellen.
Die Lösung liegt sicher darin die Aufmerksamkeit vom Außen auf das Innere zu richten und sich selbst die Fragen zu stellen: Wie gehe ich mit meiner Angst um? Wie gehe ich mit dieser Unsicherheit um? Was kann ich jetzt für mich tun um handlungsfähig zu bleiben und aus der Schockstarre zu kommen?
Das sind die wirklich wesentlichen Fragen die uns beschäftigen sollten! Eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen erfordert MUT! Vor allem den Mut die Eigenverantwortung zu übernehmen und sich seinen eigenen Ängsten zu stellen. Den Mut die Chancen zu erkennen und nicht nur die Risiken. LEADERSHIP und SELBSTERMÄCHTIGUNG – das sind die wahren Stärken, welche JETZT benötigt werden – und zwar von jedem Einzelnen von uns.
Es erfordert Mut Gelerntes und Gewohntes in Frage zu stellen und Neuland zu betreten. Es erfordert Mut im „Hier und Jetzt“ zu leben, den eigenen Gefühlen zu vertrauen und den eigenen Rythmus zu leben. Es braucht Rückgrad Schritt für Schritt neues Terrain zu betreten, aus eigenen Fehlern zu lernen und Neues auszuprobieren, für das es noch keine Gebrauchsanweisungen und Anleitungen gibt. Gerade Stärke und Resilienz entstehen aus der Erfahrung Krisen aus eigener Kraft bewältigt zu haben und der Erkenntnis dass immer eine neue Lösung gefunden werden konnte.
Es erfordert Mut das Alte und Hinderliche hinter uns zu lassen, Scheinsicherheiten aufzugeben und die Konsequenzen daraus zu tragen, obwohl das Neue noch nicht am Horizont sichtbar ist und die nächsten Schritte noch nicht klar vor einem liegen.
Schon Mahatma Gandhi hat das Wesen der Transformation auf den Punkt gebracht: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt!“ Wahre Transformation findet immer zuerst bei uns selbst und daher von Innen nach Außen statt. Es gilt aus dem „Hier und Jetzt“ heraus eine neue Richtung zu entwickeln und nicht verplant in eine fiktive Zukunft zu gehen, Ziele und Teilschritte abzuarbeiten und das Gewohnte unreflektiert fortzusetzen.
Haben wir den Mut uns unserer persönlichen Transformation zu stellen! Erkennen wir unsere Entwicklungschancen aus dieser globalen Pandemie! Denn im Kern geht jeder größeren äußeren Veränderung eine innere Transformationsphase voraus, da wir durch Irritation und durch das Erkennen alter Gedankenmuster neue Verhaltensweisen generieren.
Irritationen führen doch zu Improvisationen und in weiterer Folge zu Inspirationen – oder sehen Sie das anders?
Ihre Angelika Kogler